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Wanderreise Pyrenäen

Die Wandersaison in den Pyrenäen hat begonnen

Mit dem schönen Wetter und der Schneeschmelze in den Bergen beginnt die Wandersaison in den spanischen Pyrenäen. Im Frühsommer erwartet die Wanderer eine große Vielfalt von blühenden Blumen und Bäumen, eine grüne Landschaft, ein angenehmes Wetter, wilde wasserreiche Flüsse und dies alles vor der beeindruckenden Kulisse der noch schneeweissen Gipfel der Pyrenäen.

Zwischen dem 13. und dem 20. Mai durfte ich vier Reisende aus Baden-Württemberg  als meine Gäste willkommen heißen. Bilbao begrüßte sie zwar am Sonntagvormittag mit regnerischem Wetter und leeren Straßen, doch schon auf den Weg ins Hecho-Tal in den spanischen Pyrenäen kam die Sonne heraus.

Es war mir eine große Freude meinen Gästen die schöne und abwechslungsreiche Landschaft der Pyrenäen und der Vorpyrenäen zu zeigen und ihnen dabei viel über die Natur und die Kultur dieses Gebirges beim Wandern zu vermitteln.

Wir waren in malerisch gelegenen Dörfern, im Hochgebirge und unter schroffen Felstürmen unterwegs. Wir wanderten auf einer 2.000 Jahr alten römischen Straße und besichtigten ein in den Felsen gebautes romanisches Kloster.

Die über uns kreisenden Geier konnten wir sogar ganz aus der Nähe beobachten. Gämse und Murmeltiere begegneten uns ebenfalls. Und wir haben eine Menge an bekannten und unbekannten Blumenarten (auch viele Orchideen) bestimmt.

Wir hatten die Gelegenheit lokale nachhaltige Projekte zu besichtigen und ihre kulinarischen Spezialitäten aus eigener Herstellung zu probieren: eine Bergbierbrauerei, eine Bio-Weinkelter und einen Bio-Bergbauernhof.

Die Reise verlief sehr entspannt und die Stimmung in der Gruppe war sehr nett. Viele erholsame und erfrischende Momente gab es auch beim Mittagessen, bei Kaffee und Kuchen oder bei einem kalten Bier nach der Wanderung.

Zurück in Bilbao bildeten ein Spaziergang am Meer, eine Fahrt in der Gondel der ältesten „Hängebrücke“ der Welt und ein Abendessen mit traditionellen Pintxos in verschiedenen authentischen Lokalen der Altstadt den krönenden Abschluss der Reise

Wenn auch Sie die Pyrenäen hautnah erleben möchten, freue ich mich sehr auf Sie!

Mehr Informationen über die Reisen, die ich leite finden Sie hier.

Hier können Sie ein paar Bilder von dieser schönen Kulturwanderwoche sehen.

Geier im Hecho-Tal - spanische Pyrenäen

Geier in den spanischen Pyrenäen

Geier kennen die meisten aus Western-Filmen oder Reportagen über Indien und Afrika. Aber auch bei uns in den Pyrenäen sind zahlreiche Geierarten zu Hause und vor allem der Gänsegeier kreist häufig über unserem Dorf und den Köpfen der Wanderer.

Gestern habe ich freudig die ersten Schmutzgeier dieses Jahres bei uns in Hecho am Himmel fliegen gesehen. Obwohl für die kommende Woche wieder Schnee angesagt ist, gibt es viele Zeichen, die den Frühling ankünden. Eines davon ist die Ankunft der Schmutzgeier, die im warmen Afrika den Winter verbracht haben. Dieses Ereignis gab mir den Anlass für diesen Beitrag über die verschiedenen Geierarten, die bei uns in den Pyrenäen leben.

Wandern in den spanischen Pyrenäen ist immer ein besonderes Erlebnis. Nicht nur die atemberaubende Landschaft beeindruckt den Reisenden. Auch die vielfältige Vegetation und vor allem die Fauna überraschen.

In den Pyrenäen haben zahlreiche Greifvögel ihr Zuhause. Die aasfressenden Geier sind wegen ihres eleganten Fluges, ihrer Größe und ihrer Essgewohnheiten sicherlich die spannendsten.

Bei uns in den Pyrenäen brüten vier Geierarten.

Am häufigsten zu beobachten ist der Gänsegeier. Diese riesigen Vögel kreisen während unserer Wanderungen oft über unseren Köpfen. Sie brüten in Kolonien an geschützten hohen Felswänden. Morgens nutzen sie thermische Aufwinde, die von den sonnengewärmten Berghängen aufwärts wehen, um zu grosser Höhe auf zu steigen. Dann fliegen sie über weitem Umfeld, um Kadaver zu suchen.

Der grösste aller Geier ist der Bartgeier, früher auch als Lämmergeier bekannt. Trotz seines Namens ist auch er ein Aasfresser und es wurde nie eine Angriff auf lebende Tiere wissenschaftlich dokumentiert. Anders als die Gänsegeier ernähren sie sich selten von Fleisch. Sie warten bis die Gänsegeier fertig mit dem Fressen sind und erst dann holen sie sich die Knochen der Kadaver. Sie fliegen über felsigen Untergrund und lassen die Knochen hinunter fallen. Beim Aufprall auf dem Boden zerstückeln sich die Knochen. Die Geier fliegen in Kreisen herrunter und essen die Knochenstücke.

Die Schmutzgeier sind, wie schon erwähnt, in den Pyrenäen nur im Sommer zuhause, sie überwintern in Afrika. Sie sind deutlich kleiner als die zwei obengennanten Geierarten und sind wegen ihrer weißen Farbe leicht zu erkennen. Sie scheuen sich wenig vor Menschen und sitzen oft in der Nähe von Dörfern z.B. auf Misthaufen auf einer Kuhweide.

Die Mönchsgeier sind seit 2007 in den Pyrenäen wieder ausgewildert worden. Im Jahr 2010 wurde das erste Kücken in freier Wildbahn geboren. Anders als Gänsegeier suchen sie ihre Nahrung im Tiefflug meistens allein. Auch anders als alle anderen obengenannten Geier bauen sie ihre Nester nicht an Felswänden sondern in Bäumen.

Während der Wanderungen, die ich für mehrere deutsche Reiseveranstalter führe lernen meine Gäste, die verschiedenen Geierarten im Flug zu erkennen, ihre Nester an den Felswänden zu entdecken und erfahren vieles über die Gewohnheiten dieser Vögel. Es ist ein besonderer Höhepunkt, hunderte wildlebende Geier beim Fressen an einer Futterstelle aus unmittelbarer Nähe zu beobachten und zu fotografieren.

Zum Schluss noch einen Überblick mit charakteristischen Merkmalen und Bildern von den vier Geierarten, die in den Pyrenäen vorkommen.

Gänsegeier (Gyps fulvus)

Gänsegeier - spanische Pyrenäen

Gänsegeier – Foto von Alvaro de Andres (diepyrenäen.de)

Grösse 95-110 cm

Gewicht 6,2-8,5 kg

Spannweite 230-265 cm

 

 

 

Bartgeier (Gypaetus barbatus)

Bargeier - spanische Pyrenäen

Bartgeier – Foto von Richard Bartz (Wikipedia)

Grösse 105-125 cm

Gewicht 5,2-6,3 kg

Spannweite 235-275 cm

 

 

 

 

Schmutzgeier (Neophron percnopteros)

Schmutzgeier - spanische Pyrenäen

Schmutzgeier – Foto von Kousik Nandy (Wikipedia)

Grösse 55-65 cm

Gewicht 1,6-2,2 kg

Spannweite 155-170 cm

 

 

 

 

Mönchsgeier (Aegypius monachus)

Mönchsgeier - spanische Pyrenäen

Mönchsgeier – Foto von Juan Lacruz (Wikipedia)

Grösse 100-115 cm

Gewicht 7-12,5 kg

Spannweite 250-285 cm